Das Weserbergland eignet sich als Ausgangspunkt für viele Radtouren. Neben dem Weserradweg bietet auch das Umland herrliche Landschaften und interessante Städte, die es zu entdecken gilt. Die Radtour „Auf literarischen Pfaden“ beschäftigt sich mit der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, die vielen noch aus dem Deutschunterricht oder vom 20-DM-Schein bekannt vorkommt. Sie schrieb berühmte Balladen und die Novelle „Die Judenbuche“.
Die folgende Radtour folgt Annette von Droste-Hülshoff auf ihren Spuren.
Die Radtourübersicht:
Start: Blankenau – Wehrden – Godelheim – Höxter – Ovenhausen – Bellersen – Brakel – Ziel: Blankenau
Die Droste-Tour beginnt in Blankenau und führt Sie linksseitig an der Weser entlang über den Weserradweg. Nach 4 km erreichen Sie Wehrden. Nah an der Weser befindet sich das gleichnamige Schloss Wehrden, das heute im Besitz der Familie von Wolff-Metternich/von Köckritz ist. Zum Schloss Wehrden gehört der etwas abseits stehende sogenannte Drosteturm. Dieser romantisch wirkende Turm war der Lieblingsplatz der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, wenn sie in den Jahren zwischen 1818 und 1822 ihre Tante in Wehrden besuchte. Ein Abstecher in den dazugehörigen Park lohnt sich in jedem Fall.
Von Wehrden geht es mit dem Fahrrad 9 km weiter nach Godelheim und Höxter. Entlang des Weserradweges können Sie die herrliche Natur genießen und wenn das Wetter passt, machen Sie halt an der Freizeitanlage Höxter-Godelheim, um ein Eis zu essen oder ein kühles Getränk zu genießen.
In Höxter angekommen, sollten Sie sich in keinem Fall die wunderschöne Innenstadt entgehen lassen. Sehenswert sind das historische Rathaus, das Tilly-Haus, die barocke Nicolaikirche und zahlreiche Bürgerhäuser.
Von Höxter aus geht es weiter am Bielenberg vorbei Richtung Ovenhausen, das Sie nach 6km erreichen. Hier spielt ein Teil der Urfassung der Judenbuche von Annette von Droste-Hülshoff.
Von Ovenhausen geht es anschließend weiter ins 9 km entfernte Bellersen. Nicht nur literarisch bekannt wurde Bellersen als das „Dorf B.“ in der Novelle „Die Judenbuche“. Der Geschichte zugrunde lag eine wahre Begebenheit, die die Dichterin aus Kindertagen kannte. Die reale Person hinter der literarischen Figur des Friedrich Mergel war der Bauernsohn Hermann Winkelhaus aus Bellersen, dem nach einem Mord an einem jüdischen Händler aus Ovenhausen die Flucht ins Ausland gelang. Dort wurde er versklavt und kehrte erst 25 Jahre später zurück. Anschließend nahm er sich das Leben. Seine Frau fand ihn erhängt an der Buche, an der er zuvor den jüdischen Händler ermordet hatte.
Anschließend machen Sie sich in südliche Richtung auf den Weg nach Brakel, vorbei am „Droste-Stein“ und „Gut Abbenburg“. Brakel bietet sich ideal für einen kurzen Stopp zum Verschnaufen und Essen an. Falls Sie noch Energie haben, sollten Sie in jedem Fall einen Abstecher nach Rheder machen. Hier können Sie das Gut Rheder ansehen und das ortstypische Rheder-Bier probieren.
Die letzten Kilometer führen durch das Nethetal bis zurück nach Blankenau.
Bei einem Stadtbummel durch Höxter gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu stärken. Direkt am Marktplatz können Sie z.B. im Schmeck-Werk oder dem Wirtshaus Strullenkrug einkehren. Hier erwarten Sie deutsche und westfälische Klassiker.
Oder Sie radeln erst mal einige Kilometer weiter nach Brakel. Die „Wunderbar“ oder das Restaurant Löseke sind gute kulinarische Adressen, die in der Region sehr beliebt sind. Alternativ empfehlen wir den Abstecher zum Schloss Rheder.